1. Quatsch mit Soße
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1. Quatsch mit Soße
von Esme am 01.02.2010 18:07Es war heiß und die Mittwochmorgensonne strahlte auf die gut befüllten Straßen von L.A. hinab. Alle um mich herum waren in Eile und Hektik, da sie alle pünktlich bei der Arbeit erscheinen wollten. Seufzt. Ich dagegen war nicht in der Hektik zu spät zu kommen, sondern eher die Sorge, dass ich keine Rolle ergattern könnte. Doch ich versuchte immer mein bestes.
Ahnungslos versuchte ich mich an den Unbekannten Straßennamen zu orientieren. Erfolglos.
Vor kurzem hatte ich das Alter erreicht, dass ich selbst für mein Leben verantwortlich war. Schnell schnappte ich mein lang erspartes Geld und ergatterte mir damit ein hin Flug ins Unbekannte des Sonnenstaates. Mit meinem kleinen Hab und Gut stieg ich in den erstbesten Flieger ein. In Hollywood wollte ich Schauspielerin werden. Das war mein größter Traum von klein an. Die Krönung währe noch, wenn ich dadurch werden bekannt würde. Doch erst musste ich eine Rolle bekommen und das schien schon unmöglich.
Seit meinem 15 Lebens Jahr träumte ich davon einmal, dass man mich auf einer Leinwand sehen könnte. Ein unantastbarer Traum. Bis heute hatte ich es nicht schaffen können meine Eltern dafür zu überreden.
Ginge es nach ihnen, so sollte ich damit aufhören und Studieren. In ihren Augen war dies die Zukunft die für ihre Tochter. Ich sollte ihrer Meinungen nach langweilige Seminare besuchen, mit Studenten treffen und lernen, lernen und noch mehr lernen.
Meine liebevolle, vom putzen besessene Mutter wünschte sich sehr, dass ich später einmal selbstständig werde, weil sie nicht wollte, dass ich von Leuten abhängig werde. Mein liebender, verständnisvoller Vater wusste genau, wie die Arbeitswelt war und wollte mich schützen. Doch sie wussten, wenn ich mir auch nur das kleinste in den Kopf gesetzt hatte, kämpfte ich bis zum Schluss.
So war ich schon immer.
Daher graute es ihnen, als ich 18 wurde.
All ihr bitten und flehen konnte mich dennoch nicht an meinem Heimatort fessel. Sie trösteten sich damit, da ich nie etwas gefährliches, dummes oder waghalsiges tun würde.
So viel ihnen der Abschied am Flughafen ein wenig leichter. Jedoch war das Tränenvergießen unausweichlich.
„Versprich mich, dass du mich so oft wie möglich uns besuchst! Versprich es mir Esme.“, flehte mich mein Mom mit einem Tränenüberströmen Gesicht an.
„Natürlich will ich kommen.“, versicherte ich ihr. Doch versprechen wollte ich nichts.
Mein Vater räusperte sich. „Wenn es nicht klappt, du weißt, dass du immer zu uns zurück kommen kannst.“ Es war mehr als eine bitte.
Mein schlechtes Gewissen meldete sich. Er wollte nicht, dass sein kleines Mädchen ging. Ich nickte. Aus den Lautsprechern kam die letzte Durchsage, dass alle Passagiere in die Maschine einsteigen sollten. Das war das letzte mal das ich meine Eltern sah.
Ein lautes hupen drang an meine Ohren. Es war ein Taxifahrer, weil er nicht weiter kam.
Wenn man schnell und ohne Probleme eine Millionenmitrohpole durchqueren wollte, so war es am sinnvollsten zu Fuß zu gehen.
Gut, das ich zu Fuß gegangen war, dachte ich.
Gleich hatte ich ein Treffen mit einem Regisseur. Vor einigen Tagen hatte ich mal vorgespielt. Verblüfft war ich, als die sich so schnell bei mir meldeten.
Bitte las es eine Zusage sein.
In meiner Hosentasche vibrierte etwas. Mein Handy.
Hay, wie gehts? Ist das Treffen zu ende? Lara.
Sie war eine gute Freundin von mir. Wir hatten uns in Deutschland angefreundet. In Amerika wollten wir gemeinsam unsere Zukunft sichern. Lara wollte Juristin werden, welche sie hier nun Studierte. Gemeinsam hatten wir uns eine hübsche Wohnung gemietet.
Was hätte ich ihr antworten sollen? Grr.
Hi, Standard, wie immer. Nein noch nicht. Gleich ist der T … -
tippte ich gerade, als ich mit voller Wucht an der Schulter gegen jemanden zusammen stieß und zu Boden flog. Mein Handy verabschiedete sich von mit und flog im hohen Bogen davon. An meiner Schulter schmerzte es. In meinem Kopf pochte es. Aua.
Anscheinend gab es in seinem Vokabular keine Definition für das Wort „aufmerksam“.
Zornig schaute ich mich um. Meine Augen erblickten einen kräftig gebauten Jogger.
Voller Wut suchte ich sein Gesicht, bereit ihn zusammenfahren zu lassen.
Ich wusste nicht wieso, doch mein Zorn war wie weggeblasen als ich sein markantes Kinn, seine schmale gerade Nase und seine schwungvollen Lippen sah, die jetzt zu einer geraden Linie geformt war, sah. Dichte Wimpern umrahmten Eis blaue Augen.
Solch ein Blau hatte ich zuvor noch nie gesehen.
Als sich unsere Blicke trafen,war auch seine Wut verschwunden.
Sie waren mit Wärme und einem Glanz befüllt. Den Glanz konnte ich nicht deuten.
Was es auch war, es ließ ein kribbeln in mit aus was mir bis hin den Bauch flatterte.
Seine Stirn war von blond-braunem Haar bedenkt, die aus seiner Kappe raus guckten.
Gefesselt sahen wir uns in die Augen. Ich verlor den Faden.
Verblüfft zog er erst den einen, dann den anderen Kopfhörreh aus seinen Ohren.
„Entschuldigung.“, flüstere er mit einer wundervollen samt weichen Stimme.
Hirn verblödet raffte ich ihn noch mehr an.
Himmelswillen! Was mach ich da?
Ich akzeptierte seine Entschuldigung mit einem Schulterzucken. Mehr konnte ich gerade nicht raus bringen.
Langsam wurde es in meinem Kopf ein wenig klarer, jedoch war ein Art Nebel da.
Ich wendete meinen Blick von seinen Augen ab, mit großer Anstrengung, suchte ich nach meinem Handy. Glücklicherweise war es nicht weit von mir geflogen.
Aus dem Augenwinkel sah ich, dass er sich ungeschickt auf rappelte.
Er streckte seine Hand nach mir. Dankbar nahm ich sie entgegen. Sie fühlte sich stark und warm an.
„Danke“, sagte ich und er entblößte seine vollen, gerade und strahlende Zähne.
„Verzeihung das ich sie an gerempelt hatte Miss …“
„Esme. Ist schon okay. Ich hätte besser aufpassen sollen.“, sagte ich rot.
„Kann ich das irgendwie wieder gut machen? Darf ich sie zum Essen einladen Esme?“, fragte er.
Am liebsten währe ich laut aufgesprungen und ja geschrien.
Doch ich musste weiter. Bestimmt war ich schon zu spät.
Ein treffen mit einem Regisseur trieb mich in Eile. Ich zog eine Schnute.
Ups. Hoffentlich verriet ich damit nicht zu viel.
,,Also ehrlich gesagt würde ich diese Einladung annehmen, da mein Kopf noch schmerzt, doch ich treffe mich noch mit jemandem. Das tut mir Leid. Aber ein andermal?“, fragte ich nervös. Eigentlich spürte ich kaum meine Kopfschmerzen aber egal. Die Schulterschmerzen waren halb so wild.
Sein lächeln verschwand und er murmelte etwas, was sich anhörte wie „schon vergeben“.
„Nein, nein. So ist das nicht. Ich habe keinen.“, meine Stimme wurde immer leiser bis hin zu einem flüstern und wurde wieder rot. Peinlich.
„Ich habe nur einen wichtigen Arbeitstermin. Nichts besonderes. Hmm. Naja schon wichtig.“, dass lies ihn grinsen.
„Darf ich fragen wen?“
„Öhm. Der Regisseur von ,Ja. Nein. Vielleicht., .“, wieso sagte ich einem völlig Fremden so etwas wichtiges? Ich werde ihm eh nie wiedersehen, also war das wohl schon okay.
Seine Antwort irritierte mich. „Ach Charlie Tucker. Netter Kerl. Aber der kommt immer zu spät.“
„So, so. Dann sind sie ja über die Schauspielerei im Bilde.“
„Ja, weil … weil ich Bekannte habe die mir das so ab und zu darüber mit mir reden.“, ratterte er so hinunter.
Ich wusste nicht was genau, aber etwas stimmte da nicht mit ihm.
„Ach so. Sind sie Herr … ?“, erkannte meinen Namen, ich kannte seinen nicht.
„Peter Jenkins.“, grinste er, noch breiter und ich vergaß zu Atmen.
„Aber später klinkt gut.“
„Oh ja, na dann, ich muss dann mal weiter.“, sagte ich und drehte mich um.
„Auf wiedersehen Esme.“, rief er mir noch nach.
Meine Wangen glühten mehr den je. Er hatte sich meinen Namen gemerkt.
Ich versuchte cool zu wirken und ging wie ein Modell. Doch das ging in die Hose. Ich rutschte aus, hatte aber mich schnell wieder unter Kontrolle. Meine Wangen glühten so rötlich wie es ging und ich hätte schwören können ich hätte ihn kichern gehört.
„Hallo Miss Cay. Verzeihung das sie warten mussten.“, ich schüttelte eine warme Hand eines Kurpolenten Mannes. Ich saß im vereinbarten Café und wartete geschlagene Ewigkeit auf ihn. Charlie war ein guter rundlicher Mann mit wenig vorhandenen Haaren auf dem Kopf. Er trug ein grauen Anzug. Ich machte gute Mine zum bösen Warten.
„Nein, nein Mr Tucker. Sie sind pünktlich auf die Minute.“, dass lies den Mann lächeln und erröten.
Er holte eine schmale Aktentasche hervor und legte sie auf den Tisch. Geräuschvoll ging die Schnallen auf. Charlie setzte sich hin, schaute mich aber erwartungsvoll an.
„Miss Cay.“, sagte er und setzte sich gerade auf.
„Glauben Sie, das Sie die geeignete Person für die Rolle sind?“, fragte er mit einem prüfenden Blick.
„Ja, ja. Ich kann mich voll und ganz in die Rolle hinein versetzten.“, soll das ein Witz sein? Sonst würde ich ja mich dafür nicht Bewerben.
„Könnten Sie mit diesem Stress auskommen?“
„Job und Arbeit sind für mich zwei getrennte Wege, schon immer.“
Klartext: Möglichkeiten auf einen Hirnkollaps?
„Haben sie eine laufende Beziehung? Nicht das mich das anginge, doch im Film kommen Sie mit jemanden zusammen. Meistens enden Beziehungen auf Eifersucht so. Geht das in Ordnung?“, er räusperte sich, als sei es ihm Unangenehm.
Beruht auf Gegenseitigkeit. Stimmt,das ging ihr nicht an.
Reis dich zusammen. Mit einem künstlichem lächeln antwortete ich: „Nein, sie haben recht. Derzeit bin ich Single. Ganz ehrlich, der Film passt wie angegossen zu mir.“, sagte ich nochmal nachdrücklich.
War mir das aber peinlich. Noch nie in meinem Leben hatte ich je Interesse für einen Freund. Dafür war es mir zu schade, kurz high zu sein und dann einen Leben lang zu wissen, was für ein Flop das alles war. Es war immer das selbe Schema. All meine Freundinnen, deren Beziehungen endeten, egal wer oder was der Grund war um einen Schlussstrich zu ziehen, waren in solch einer traure, das ich mir schwor es mir nie selbst anzutun. Wieso sich selbst wehtun, wenn man es auch umgehen kann? Man kann einen Jungen lieben, wie ein bester Freund oder einen Bruder, doch mehr nicht.
Ich wusste nicht wieso, doch ich musste kurz an Peter Jenkins vorhin denken.
„Nun gut. Sie waren mit allen Gesichtspunkten im Vertrag zufrieden?“, fragte er sicherheitshalber und riss mich damit aus meinen Gedanken.
„Ja. Und die Sache mit dem Dubel ist geklärt?“, lieber mal nach hacken. Er nickte. Sorgfältig holte er einen braunen A4 Umschlag aus seiner Aktentasche hervor. Sachte öffnete er ihn und ein Blattpapier kam zum Vorschein. Es war das Vertragsdokument.
Mr Tucker holte aus der Innenseite seiner Jackentasche einen Stift heraus und schob mir beides vor die Nase. Ich kannte den Vertrag so gut wie in und auswendig, doch ich lies kurz meinen Blick darüber schweifen, dann unterschrieb ich ihn.
Moment mal!
Ich hatte eine Rolle bekommen und die Sache war nun sicher. Am liebsten wäre ich aufgesprungen und Charlies Halbglatze geküsst. Doch ich zügelte mich lieber, bevor der Typ mich für eine Psychopathin hält.
,,Herzlichen Glückwunsch Miss Cay.“, gratulierte er mir und streckte seine Hand aus.
Aus Dankbarkeit schüttelte ich sie, was mir ganz und gar nicht angenehm war.
Sie war warm, klebrig und ekelig.
Als er nicht hinschaute wischte ich meine Hand schnell an der Jeans ab.
Ein gelungener Tag.
Hehe, tippe wie verrückt, aber es wird einfach nicht weniger! Sogar noch mehr Ö.ö Grr!
Re: 1. Quatsch mit Soße
von Shaunee am 15.02.2010 15:50ich finde die geschichte echt toll, das erste kapitel klingt schon mal gut
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